Die Ziegen auf dem Deckblatt grasen in Ihlingen auf der Wiese zwischen Kirche und Mühle. Eine Wiese, die sonst regelmäßig mit dem Motorrasenmäher gemäht wird. Diesmal übernehmen diese Mäh-Aufgabe ganz ökologisch und nachhaltig die Ziegen.
Eine Ziege sorgte in dem berühmten Grimms Märchen Tischlein deck dich dafür, dass die Söhne des Schneiders aus dem Haus geworfen wurden. Anstatt die Traditionen des Vaters zu übernehmen, zogen sie in die weite Welt und sammelten ihre eigenen Erfahrungen.
Einer der Söhne bekam das Tischlein deck dich. Ein Traum – nicht nur in der damaligen Zeit – ein Tisch, der immer gedeckt ist (und vermutlich auch den Abwasch übernimmt). Es gibt keinen Hunger mehr.
Bei uns heute, ist der Tisch – was Nahrung angeht – bei den meisten Menschen übervoll gedeckt. Gott sei Dank! Hunger leiden – das kennen wir hier in unserer Region nicht. Einige Ältere erinnern sich noch an Zeiten im Krieg, als ein gedeckter Tisch nicht selbstverständlich war.
Wenn Sie heute gefragt werden würden, was für ein Tischlein deck dich Sie gerne hätten? Was würden Sie antworten? Ein Tischlein deck dich, das für ausreichend Pflegekräfte sorgt? … für Zuwendung sorgt?
Ein Tischlein deck dich verheißt uns auch die Bibel (aus Psalm 23):
Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. (…)
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, übervoll ist mein Becher.
Dieser Verheißung dürfen wir trauen. Das ist kein Märchen. Das ist Realität. Dieser Gott, der eine jede und jeden von uns mit Öl gesalbt hat, also zu Königen und Königinnen gemacht hat. Wir alle sind Gottes Abbilder, Ihm ähnlich.
Was für ein Vertrauensvorschuss, mit dem wir in die Welt geschickt werden. Geschenk und Aufgabe zugleich.
Schauen wir an Erntedank dankbar auf unsere Ernte und danken Gott, dem Geber aller Gaben.
Susanne Tepel