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Brahms - Ein deutsches Requiem in der Stiftskirche

Eines der beliebtesten und bedeutendsten Werke der Chorliteratur wird am Sonntag, 10. November 2024, um 18 Uhr in der Horber Stiftskirche zu hören sein. Unter der Leitung von Direktor Sven Gnass singt der Chor der städtischen Musikschule Horb, verstärkt durch den Philharmonia Chor Stuttgart „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms. Zum Horber Kammerorchester gesellen sich Instrumentalsolisten aus Opern- und Sinfonieorchestern. Musikfreunde werden bekannte Gesichter wiedererkennen, denn aus Freundschaft zu Sven Gnass bitten ihn viele, sich an seinen Projekten, ob bei Opern in Glatt oder den Musiktagen, in diesem besonderen Ambiente beteiligen zu dürfen. Daher ist eine in jeder Hinsicht höchst anspruchsvolle Aufführung zu erwarten. Die beiden Solopartien sind mit der Sopranistin Marie-Audray Schatz, von Auftritten in den letzten Jahren hier bestens bekannt, und dem Bariton, Kammersänger Armin Kolarczyk, vom Badischen Staatstheater Karlsruhe, besetzt.
Als Hamburger fühle er sich Brahms eng verbunden, begründete Gnass seine Wahl, doch halte er dieses
Werk mit ausgewählten Bibelzitaten für „gefährlich traurig“, aber unglaublich schön. Symmetrisch angeordnet in sieben Sätzen berge das Stück gewaltige Herausforderungen, die sich auf den ersten Blick so nicht erschlössen. Beim tiefen Hineinsenken lasse sich erkennen, wie sehr Brahms zu wirklichen Gefühlen fähig gewesen sei. Dies angemessen zu interpretieren verlange eine intensive Vorbereitung, wie sie Chor und Kammerorchester in den vergangenen Wochen geleitet hätten. Damit übertrage sich dieser innige Gefühlseindruck auf alle Zuhörer.
Um wirklich allen Horber Mitbürgern dieses großartige Werk zu ermöglichen, verzichtet die Musikschule auf den Eintritt, vertraut jedoch auf Spenden nach Selbsteinschätzung. Gnass begründet dies mit dem großen Erfolg der Musiktage im Mai, als er über 2000 Besucher an den vier Konzerten begrüßen konnte. Nun will er sich dafür dankbar erzeigen und auf seine Weise ein kulturelles Erlebnis zurückgeben. Musiker wie Besuchern sollen in der Stiftskirche Beheimatung finden.
Erneut kann die Horber Musikschule ein außergewöhnlich hochbegabtes Talent der Öffentlichkeit
präsentieren: Ganz ohne Sprachkenntnisse kam Diana Knorr vor zwei Jahren mit ihren Eltern aus Russland und setzte sofort ihre Schulzeit in der zweiten Klasse fort. Von ihren Eltern gefördert, nahm die kleine Leistungssportlerin bereits an internationalen Wettbewerben teil, bis sie die harte Entscheidung traf, ihrem Musiktalent den Vorzug zu geben. Eine Begegnung reichte, um in Larissa Dolgova die optimale Lehrerin für eine Geigenausbildung zu erkennen. Daher nimmt sie für ihre Ausbildung den Weg von Sindelfingen nach Horb auf sich. Mit der „Meditation“ aus der Oper Thaïs von Jules Massenet wird sich die 10-jährige bei dem Konzert vorstellen.
                                                                                                                                   Sven Gnass